Stellungnahme (1)- Windräder im Gemeindewald

Windkraft – Gemeinderat lehnt Antrag der WBB auf Waldverpachtung ab

In der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 29. Januar 2024 musste über einen achtseitigen Antrag der WBB beraten werden, der zum Inhalt die Verpachtung der Waldflächen am Heuberg zur Erstellung von Windrädern hatte. Dazu wurde auch geheime Wahl beantragt, weil man wohl glaubt, dass diese zu besseren Ergebnissen „pro Waldnutzung“ führen könnte. Im Gegenteil: CDU, SPD und FDP lehnten den Antrag geschlossen ab. Unsere Fraktion hatte den Reigen der Ablehnungen mit dem klaren Hinweis begonnen, dass sich seit dem letzten ablehnenden Beschluss keine neuen Erkenntnisse ergeben haben. 

Vor der Antragsbehandlung präsentierte die EnBW das vom Gremium lange erwartete Gutachten in einer sehr oberflächigen Art. Obwohl die Waldnutzung vom Gemeinderat bereits am 7.Juni 2021 abgelehnt wurde, lag die Konzentration der EnBW-Stellungnahme auf der Waldfläche, wo scheinbar bessere „ProWind-Werte“ erwartet werden. Auf die von allen sehnlichst erwarteten detaillierten Werte über die Windhöffigkeit wartete das Gremium dagegen umsonst. Allein die Aussage: die Anlage ist genehmigungsfähig und wirtschaftlich, reicht uns bei weitem nicht aus.

Resümierend können wir heute feststellen: die WBB versucht alles, dass am Heuberg fünf Windräder zu stehen kommen und scheut sich auch nicht mit „unmoralischen Angeboten“ in Form von Pachterträgen zur Finanzierung des Schulhausneubaus zu locken. Unabhängig von den zu erwarteten möglichen Einnahmen für die Gemeindekasse, müssen zuerst alle Fakten pro und gegen die Windkraft an diesem sensiblen Standort, in unmittelbarer Nähe von Jöhlingen, auf den Tisch. Erst dann sind wir bereit eine endgültige Bewertung der Gesamtsituation vorzunehmen. Dazu bedarf es im nächsten Schritt der Präsentation des Gutachtens von „Gegenwind“.

In diesem Zusammenhang noch eine kritische Bemerkung zur Berichterstattung der TBR. Zum wiederholten Male werden von Verwaltungsseite, durch eine unvollständige Berichterstattung falsche Ergebnisse suggeriert. So wurde z.B. im Bericht von dieser GR-Sitzung (siehe TBR „Aus den Gremien“ v. 1.2.24) die Stellungnahme des Klimaschutzbeauftragten nur „Pro Wind“ weitergegeben. Seine in der Sitzungsvorlage auch ausgedrückten Bedenken hinsichtlich der Natureingriffe, fehlen dagegen gänzlich.

GR Gerhard Fritscher (Fraktionsvorsitzender)