Vor Ort- Baggersee Weingarten
CDU-Fraktion informierte sich über aktuelle Lage des Baggersees
Gemeinde liegt Anfrage für eine Photovoltaik-Anlage vor
Der Gemeindeverwaltung liegt bereits seit geraumer Zeit die Anfrage eines Interessenten, ob der Baggersee künftig für eine Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich zur Gewinnung von Solarstrom genutzt werden könne. Der Gemeinderat hat dies seinerzeit zur Kenntnis genommen, aber sich damit weder intensiv beschäftigt noch einen entsprechend Beschluss gefasst.
Informationen vor Ort
Vor diesem Hintergrund hat sich die CDU-Fraktion und der CDU-Vorstand mit Gerhard Fritscher und Robert Scholz an der Spitze von den Vorstandsmitgliedern des Anglervereins Stephen Dörr, Kevin Kunle und Thomas Aulenbach vor Ort über die aktuelle Lage des Baggersees informieren lassen.
Funktion der Naherholung
Der Baggersee, der über viele Jahre hinweg durch die Kiesgewinnung entstand, ist in Weingarten ein nicht mehr wegzudenkender Ort der Naherholung, den von Anglern und Segler sowie von Badegästen gerne genutzt wird. Die Wasseroberfläche hat die Gemeinde seit 63 Jahren an den Anglerverein verpachtet. Der gute Zustand des Sees mit seiner hervorragenden Wasserqualität ist hauptsächlich ein Verdienst der ehrenamtlichen Mitglieder des Anglervereins, der neben den turnusmäßigen Säuberungsaktionen der Gemeinde für die Sauberkeit von Wasser und Ufer sorgt. Außerdem führt der Verein eigenverantwortlich und in definierten Zeitfenstern ein Monitoring des Gewässers durch. Dies betrifft die Sauerstoffversorgung in allen Tiefen sowie die Temperatur- und Sichtmessung.
Kiesgewinnung wird enden
Die Kiesausbaggerung ist zwar noch im Gange, wird aber in absehbarer Zeit bis spätestens 2034, nach derzeitigem Stand sogar eher früher, beendet werden. Der Planfeststellungsbescheid des Landratsamts Karlsruhe vom 23. Mai 2019 macht die Vorgabe, die Flachwasserzone auf eine Breite von zwölf Metern anzusetzen. Diese Zonen muss der Betreiber im Zuge der Kiesausbaggerung schaffen.
Das „Umkippen“ verhindern
Solche Zonen sind ein entscheidendes Kriterium, um ein „Umkippen“ des Gewässers zu verhindern. Nur durch ihre vertraglich definierte Realisierung können solche Kosten vermieden werden. Dazu gebe es auch negative Beispiele im nördlichen Landkreis, betonten die Vertreter des Anglervereins. So müssten beim Heidesee in Forst Pumpen installiert werden, um die Wasserqualität zu garantieren. Die jährlichen Kosten hierfür gingen in die Zehntausende, hieß es.
Spuren von Vandalismus
Im nördlichen Bereich des Weingartener Baggersees befindet sich eine Naturschutzzone, die vom 1. Februar bis zum 31. August von Anglern und Seglern nicht betreten werden darf. Leider werde das Verbot nicht immer eingehalten, denn oft befänden sich dort Spuren von Vandalismus.
Entscheidungen erleichtern
Im Planfeststellungsbeschluss ist festgelegt, dass die Ufer morphometrisch so zu gestalten sind, dass der Eindruck eines künstlich entstandenen Sees vermieden wird. Dies ist eine Vorgabe, die den See als ökologisches und nachhaltiges Gewässer für Flora, Fauna und Menschen gerecht wird. Die CDU-Gemeinderäte und Vorstandsmitglieder dankten den Vertretern des Anglervereins für die sachdienlichen Informationen, die sehr nützlich für anstehende Entscheidungen seien.
CDU-Fraktion
Bildtext:
Fraktion und Vorstand der CDU ließen sich von Vertretern des Anglervereins über die aktuelle Lage des Baggersees vor Ort informieren. Foto: CDU