Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann….

…. auch ein Gemeinderat nicht!

 Die Region Karlsruhe ist eine Region, die wächst. Prosperierende Firmen tragen zu unserem Wohlstand bei, doch dazu brauchen sie auch Mitarbeiter, die in unsere Region ziehen. Und diese benötigen Wohnraum. Wer Nachrichten schaut oder Zeitung liest, weiß: Neue Wohnungen werden dringend benötigt.
Aber auch der Flächenverbrauch soll reduziert werden. Deshalb sind Nachverdichtung und höhere Bebauung wie beim Sebold- und Schlimm-Areal erforderlich. Wird geplant, eine Fläche neu zu bebauen, wie jetzt das Trautwein-Gelände, gibt es natürlich Bedenken und Ängste von Seiten der betroffenen Anwohner. Das von Höpfner BauInvest im Gemeinderat vorgestellte Modell stellt allerdings nur Gestaltungswünsche des Investors dar, die noch im Detail besprochen werden müssen.

Aber einmal ganz grundsätzlich: Nein, es freut sich niemand, wenn auf dem Nachbargrundstück ein Gebäude entsteht, das in den eigenen Garten Schatten wirft oder von dem aus man sich auf der Terrasse beobachtet fühlt. Ich würde mich auch nicht freuen. Aber würde ich am Küchentisch sitzen und weinen? Vielleicht würde ich an die Menschen denken, die dringend Wohnraum benötigen, an diejenigen, die wieder zurück nach Weingarten zu Eltern und Großeltern ziehen möchten und keine Wohnung finden. In einem bayrischen Ort wird jetzt eine große Wiese bebaut. Als ich einen Anwohner dort fragte, wie er es denn finden würde, dass er dann die Berge von seinem Balkon aus nicht mehr sehen könnte, antwortete er mir:“Ach, wissen Sie, ich freue mich, dass ich diesen Blick 50 Jahre lang genießen durfte:“

Unsere Fraktion hat sich, genau wie andere Fraktionen, immer bemüht, die Interessen der Anwohner und der Bauwilligen gegeneinander abzuwägen und Kompromisse zu finden. Das ist nicht immer einfach, auf jeden Fall aber zeitaufwändig. Wir führen Gespräche mit Betroffenen und schauen uns die Gegebenheiten vor Ort an, um möglichst gute Lösungen zu finden. Oft gilt es, Einzelinteressen gegen das Interesse vieler abzuwägen, wie beispielsweise beim Bau von „Mittendrin leben“. Aber wie in der Überschrift zitiert: Jedem Recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann. Sollten Sie aber der Überzeugung sein, bessere Lösungen finden zu können, als es bisher geschehen ist: Im kommenden Jahr sind Kommunalwahlen. Treten Sie als Kandidat für den Gemeinderat an!

GR Dr.Andrea Friebel